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[Gast]

Sehr geehrter Herr Dr. Merck,


vor ca. 1,5 Jahren habe ich mir das rechte Ohr korrigieren lassen, da bei diesem Ohr die Helixfalte nur minimal ausgeprägt war, und damit der obere teil des Ohres sehr weit abstand.
Damals hat der Operateur die Haut von der rückseite gelöst, den Knorpel längs aufgenschnitten, ein Stück entfernt, und die beiden Teile im spitzen Winkel fixiert. Das Ergebnis ist, wie Sie sich vostellen könnne, nicht wirklich zufriedenstellend. Die Kante ist sehr spitz und verläuft m. E. bis viel zu weit nach oben. Das Ohr hat komplett seine natürliche Form verloren und ist dadurch auch absolut uneinheitlich zum anderen Ohr. Hätte ich zu dem zeitpunkt von Ihnen gewusst, wäre ich zu Ihnen gekommen...

Meine Frage: Wäre es möglich, die Haut am rechten Ohr auf der Vorderseite zu lösen, die die darunterliegende Knorpelkante etwas abzutragen oer abzuglätten, und dann das linke Ohr mit Ihrer Fadenmethode in der Form dem rechten Ohr anzupassen?

Über Ihre Antwort würde ich mich sehr freuen,
und verbleibe mit besten Grüssen,

LaSposa

[Dr. Merck]

Lieber Gast,

rein technisch ist es moeglich, die Haut von einem Schnitt am Helixrand auf der Vorderseite vom Knorpel abzuloesen, die Kante darzustellen und zu glaetten. Das ist aber im Vergleich zu meiner Methode ein recht blutiges Vorgehen, und man kann fuer den gewuenschten Operationserfolg nicht garantieren. Zudem muss die abgeloeste Haut am Ende des Eingriffes mit ueber Tupfern geknuepften Matratzennaehten an den Knorpel gepresst werden, damit keine Haematome und spaeter keine kissenartigen Verdickungen der Haut zurueckbleiben, wie man dies bei Ringern immer wieder sehen kann. Ich moechte deshalb hiervon abraten, kann aber eine endgueltige Beurteilung nur abgeben, wenn ich die Ohren persoenlich in Augenschein nehmen kann. Das andere Ohr, insofern es weiter absteht, liesse sich mit meiner Methode muehelos in die Position des kantigen Ohres bringen, ganz gleich, ob die Kante geglaettet wurde oder nicht.
Die von Dir geschilderte Komplikation ist bei der traditionellen Methode nichts Ungewoehnliches. Deshalb bin ich froh, mit meiner Methode eine bessere Alternative anbieten zu koennen, mit der solche Komplikationen nicht moeglich sind.

M.f.G.
Priv.Doz.Dr.med.W.Merck