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[Gast]

Bei der Herkömmlichen Methode wird ja in den meisten Fällen richtig Knorpel entfernt, da kann das Ohr doch eigentlich gar nicht mehr abstehen??

Ich habe jetzt schon oft gelesen, das bei der alten Methode, also wo Knorpel entfernt wird, das Ohr wieder abstand, sogar, nach mehrmaligen Versuchen, wie kann das nur sein???

Und bei Ihrer, wo Sie nur mit einem Faden arbeiten, nie??

Gerade bei Ihrer sollte man doch meinen, es bestehe eher die Möglichkeit, ´das das Ohr wieder absteht, als bei der Methode, wo sogar Knorpel entfernt wird.
Das ist wirklich unglaublich! Aber auf jeden Fall Toll!!
Nehmen Sie nur einen Faden? Und legen sie ihn um Knorpel oder stechen Sie durch oder wie muss man sich das vorstellen??

[Dr. Merck]

Lieber Gast,
es ist richtig, daß man bei den herkömmlichen Methoden den Knorpel in verschiedener Weise bearbeitet, manchmal auch Teile desselben entfernt. Das tut man, weil, wie Sie richtig feststellen, die Ohren bei diesen Methoden relativ häufig wieder abstehen und man mit der Ausdünnung des Knorpels das erneute Abstehen der Ohren vermeiden oder die Häufigkeit desselben reduzieren möchte. Mit der Schwächung des Knorpels will man seinen Biegewiderstand mindern. Durch Schaffung grosser Wunden will man zudem erreichen, daß sie miteinander verkleben und verwachsen und auf diesem Wege zusätzlich einem Wiederabstehen der Ohren entgegenwirken.
Bei meiner Fadenmethode ist das einzige stabilisierende und haltende Element der unsichtbar unter der Haut versenkte Faden. Trotzdem stehen die Ohren bei der Merckschen Fadenmethode seltener wieder ab als bei den herkömmlichen Methoden. Das habe ich bei der Auswertung von inzwischen über 5000 mit der Fadenmethode operierten Ohren herausgefunden. Die Erklärung liegt darin, dass ich einen sogenannten Prolenefaden nehme, der unzerreißlich ist und sich auch nicht mehr auflöst. Er erzeugt neue Spannungslinien im Ohrknorpel, die nicht weh tun und dazu führen, daß sich der Knorpel im Verlauf von Jahren umbaut. Das dies wirklich so ist, kann man bei Nonnen studieren, bei denen sich durch das ständige Tragen der Nonnenhaube der Knorpel ebenfalls im Verlauf von Jahren so stark umformt, daß die Ohren bei ihnen eines Tages total am Kopf anliegen.

Ich nehme keinen einzelnen durchgehenden Faden sondern mehrere ca. 1,5 cm lange Fädchen, die getrennt voneinander liegen, weil man nur so ein Ohr ganz individuell und dem Wunsche des Patienten entsprechend anlegen kann. Er läuft unsichtbar unter der Haut liegend um den Knorpel der neuen Anthelixfalte. Das ist aufgrund einer speziellen Ein- und Ausstichtechnik und ohne Aufschneiden der Haut möglich.

M.f.G.

Priv.Doz.Dr.med.W.Merck