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ECS Dr. Merck, Ear Correction System, Konstanz, Marktstätte 11
Dieses Forum verfolgt den Zweck, die Fadenmethode nach Dr. Merck den traditionellen Methoden gegenüberzustellen und über Erfahrungen mit beiden Operationsverfahren zu berichten.
 
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Gast






BeitragTitel: Antworten mit Zitat

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

Dieser Beitrag wurde erstmals am 15.1.2006 geschrieben und zuletzt am 18.11.2017 aktualisiert.
Die von mir entwickelte Fadenmethode ist weltweit die erste, geschlossene, wirklich minimal invasive Methode zur Anlegung abstehender Ohren, mit der alle anatomischen Ursachen eines abstehenden Ohres während einer Operation beseitigt werden können. Auch einige andere Formfehler der Ohrmuschel, die weiter unten aufgeführt sind, können mit ihr beseitigt werden.
Ich habe sie im Jahre 1995, basierend auf der Publikation von Kaye (1967) und Peled (1995) entwickelt und ab 1996 bei Patienten angewandt. Die Grundlagen für eine wirksame und dauerhafte Positionierung der Fäden und ihrer Knoten im Ohr habe ich an Schweineohren erarbeitet.
Im Jahre 1999 hatte ich begonnen, über die Fadenmethode und meine Ergebnisse zu berichten. Ich gab ihr damals auf meinen Vortragsreisen zu ärztlichen Kongressen den Namen "Minimal invasive Methode zur Anlegung abstehender Ohren - die sogenannte Fadenmethode", weil bei dieser Methode das einzige stabilisierende und fixierende Element nur noch die unsichtbar unter der Haut versenkten und auf beiden Seiten des Knorpels verankerten, nicht resorbierbaren Fäden sind und das Bearbeiten des Knorpels in Form von Ausdünnungen, Schneiden, Ritzen, Raspeln oder Excisionen gänzlich entfällt. Großflächige Wunden und deren spätere Narben zum Halt der Ohren entstehen nicht mehr und sind auch - wie unsere Langzeitergebnisse zeigen - nicht mehr nötig.
Die von Cricelair (1963), Kaye (1967), Mouly (1971), Tramier (1995), Peled (1995), Fritsch (2004,2009) und Benedict (2005) für nötig erachteten Ritzungen des Knorpels auf der Anthelixvorderseite sind nicht Bestandteil meiner Fadenmethode und auch nicht erforderlich. Auf diese Weise wird die Traumatisierung der Ohren bei der Fadenmethode nach Merck gegenüber den Methoden der oben aufgeführten Autoren vermindert, und es kann nun wirklich von einer minimal invasiven, geschlossenen Technik gesprochen werden. Sie ist absolut geschlossen, weil das Ohr an keiner Stelle mehr durch große oder kleine Schnitte geöffnet wird, und sie ist minimal invasiv, weil Haut und Knorpelhaut an keiner Stelle mehr untertunnelt und der Knorpel nicht mehr geritzt wird. In Abhängigkeit von den anatomischen Gegebenheiten kommen verschiedene Positionierungen der Fäden und ihrer Knoten zur Anwendung, die teilweise erheblich von der Positionierung abweichen, die obig aufgeführte Autoren beschrieben haben.
Ursprünglich hatte auch Fritsch (1995) die Idee, den Knorpel nicht mehr zu ritzen. Danach ist er leider davon abgekommen und beschreibt in seinen späteren Publikationen (2004,2009), dass er die Vorderseite der Anthelix ritzt ("scoring"). Damit hat er leider seine Methode zurückentwickelt in Richtung der alten, anterioren Ritztechnik von Stenström, die nach Weerda (2004) das Risiko beinhaltet, dass sich scharfe, irreguläre Kanten im Anthelixbereich bilden können und Überkorrekturen möglich sind. Bei der Fadenmethode nach Merck sind Kantenbildungen oder Überkorrekturen überhaupt nicht möglich, sie gehören gänzlich der Vergangenheit an, da der Knorpel überhaupt nicht mehr bearbeitet wird.

Ein großes Cavum conchae wird mit der Fadenmethode nach Merck durch Medialisierung der Anthelix verkleinert, womit die offenen Verfahren mit Excisionen von Knorpel oder eine Cavumrotation mit Annähen am Periost des Schädelknochens nicht mehr nötig sind.

Eine starke Einkrempelung der Helix, wie sie mitunter im oberen Drittel des Ohres vorkommt (Tassenohr Typ I und II A n. Weerda), kann mit meiner Methode durch Verlagerung des obersten hinteren Anteiles der Anthelixfalte (des sog. Crus superius) ausgekrempelt werden (von mir als Lateralisierung des Crus superius bezeichnet). Damit ist die offene Technik, wie sie bei der Beseitigung dieser Anomalien üblich ist, nicht mehr notwendig.

Eine kosmetisch störende, prominente Anthelix kann mit der Fadenmethode durch eine spezielle Positionierung der Fäden abgesenkt werden, ohne den Knorpel zu schneiden oder zu resezieren. Bisher konnte dies nur in einem offenen Verfahren beseitigt werden.

Abstehende Ohrläppchen werden nicht mehr mit der offenen Schnitt-und Resektionstechnik angelegt sondern können häufig, wenn der Knorpel ausreichend weit ins Ohrläppchen reicht, mit der Fadenmethode in die richtige Position gebracht werden. Die von Fritsch durchgeführte Knorpeldurchtrennung der Cauda helicis ist nicht erforderlich.

Ein drittes Crus anthelicis (beim sogenannten Stahlschen Ohr) kann mit der Fadenmethode so stark abgeflacht werden, dass es optisch nicht mehr störend in Erscheinung tritt. Seine dreischichtige Haut-Knorpel-Excision ist somit nicht mehr erforderlich.

Alle beschriebenen Schritte können kombiniert in einer Sitzung durchgeführt werden.

Die "Lateralisierung der Anthelix" bei einer eingekrempelten Helix, die "Absenkung einer prominenten Anthelix" und die Korrektur eines Stahlschen Ohres mit einer geschlossenen, minimal-invasiven Methode sind bisher in der Literatur nicht beschrieben worden.


Mit der erstmaligen Verwendung des Begriffes "Fadenmethode" in der Chirurgie von abstehenden Ohren hoffte ich, dass hierdurch für immer eine klare Abgrenzung gegenüber allen anderen Ohranlegeverfahren stattgefunden hat, ganz gleich ob es sich um offene, invasive oder teilweise geschlossene, reduziert invasive Methoden handelt.

Zu meiner großen Überraschung und gleichzeitigen Enttäuschung muss ich aber feststellen, dass der Begriff "Fadenmethode" inzwischen verwässert und von verschiedenen Kollegen dahingehend gedeutet wird, dass ich die alte Methode nach Mustardé anwende bzw. modifiziert hätte und sie unter dem neuen Namen "Fadenmethode" anbiete (z.B. Heppt, Bucher). Die "Mercksche Fadenmethode" hat nichts mit Mustardé zu tun. Die Mustardé- Methode ist eine offene und invasive Methode, meine Methode hingegen ist die erste vollständig geschlossene und wirklich minimal invasive Methode zur Anlegung von abstehenden Ohren. Im Unterschied zu Mustardé kann man mit meiner Methode wirklich alle Ohren anlegen, ganz gleich wie dick, hart und widerstandsfähig der Knorpel ist, weil die Fäden aufgrund einer anderen Ein-und Ausstichtechnik viel konsequenter als bei Mustardé um den gesamten Umfang des Anthelixknorpels herumgeführt und verankert werden. Die Mustardé Methode hat sich hingegen nur für Ohren mit weichem Knorpel bewährt.

Mitunter wird unsere Fadenmethode gleich gesetzt mit der Fritsch-Methode [/b]. Über die Unterschiede zwischen der Faden-Methode nach Dr. Merck und der Fritsch-Methode können Sie ausführlich in meinem englischen Ohrenforum nachlesen. Der Link ist: http://www.ears-forum.com/forum/viewtopic.php?t=42

Die Ärzte Dr. Schumacher und Dr. Becker in Düsseldorf, Hannover und Berlin werben mit dem Begriff "Fadenmethode mit der Vektornahttechnik", weisen aber darauf hin, dass sie sich vorbehalten, den Knorpel mit einem nadelähnlichen Instrument zu bearbeiten. An anderer Stelle ihrer Homepage schreiben sie: "Bei Bedarf Schwächung des sogenannten Perichondriums und des Ohrknorpels ohne äußeren Schnitt im Bereich der Anthelixfalte des Ohrs." Beides ist nicht minimal invasiv und hat somit nichts mit der schonenden Fadenmethode zu tun. Bei unserer minimal invasiven Fadenmethode wird das den Knorpel ernährende Perichondrium (Knorpelhaut) grundsätzlich nicht geschwächt, wodurch immer runde, natürlich aussehende Anthelixfalten entstehen und die Gefahr einer Ernährungsstörung des Knorpels nicht riskiert wird.
Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb diese Ärzte bei ihrer Methode von einer Weiterentwicklung der Fadenmethode sprechen. Es handelt sich vielmehr um eine Rückentwicklung in Richtung der alten, invasiveren Ohranlegeoperationen. Des Weiteren lösen sie die Haut auf der Vorderseite der Anthelixfalte vom Knorpel ab, was ebenfalls nicht dem minimal invasiven Vorgehen bei der "Fadenmethode nach Dr. Merck" entspricht. Sie betonten auch, dass nicht alle Ohren mit ihrer Methode operiert werden können und dass Nachuntersuchungen erforderlich sind. Mit der Fadenmethode nach Merck können hingegen alle Ohren angelegt werden. Eine Nachuntersuchung ist nicht nötig.
Diese Ärzte scheuen sich nicht zu behaupten, dass ihre Vektor-Nahttechnik die derzeit fortschrittlichste Methode sei, obwohl sie nicht wissen, worin meine Technik besteht und somit auch nichts über die Unterschiede zwischen meiner und ihrer Technik berichten können. In Wirklichkeit ist die von ihnen verwendete Nahttechnik sehr alt und somit in der Literatur seit langem bekannt. Sie gehen sogar so weit, dass sie in Google-Anzeigen damit werben, dass sie auch in Konstanz und anderen Städten mit der Fadenmethode Ohren anlegen, was nicht der Wahrheit entspricht.
Ihr Hinweis: "Der Operateur sollte eine Vielzahl von Techniken kennen, beherrschen und dann je nach Ohren-Befund adäquat anwenden können" zeigt, dass diese Ärzte offenbar nicht begriffen haben, dass es mit der Fadenmethode möglich ist, alle Ohren anlegen zu können ohne Unterschied auf ihre Größe und unabhängig von der Dicke des Knorpels. Anders ist nicht zu verstehen, warum sie sich vorbehalten, Ohren auch mit einer anderen Techniken zu operieren, womit nichts anderes als die traditionellen Methoden gemeint sind. Wenn man die Fadenmethode wirklich beherrscht, gibt es keinen nachvollziehbaren Grund, auch die traditionelle Methode anzuwenden. Es gibt keine Rechtfertigung, einen gesunden Körperteil, nur weil er durch die Laune des Erbgutes anders steht als es uns gefällt und man nur ihren Abstand zum Kopf verringern will, derart massiv chirurgisch zu "vergewaltigen", wie das regelmäßig mit den traditionellen Methoden erfolgt.

Die Schwaben Ästhetik in Stuttgart behauptet, mit einer selbst entwickelten sogenannten "M-Fadenmethode" Ohren anzulegen. Aus dem Hinweis in der Homepage dieses Teams ist zu entnehmen, dass als Komplikation ein Haut-oder Knorpeldefekt nicht auszuschliessen sei. Daraus ist für mich zu entnehmen, dass es sich nicht um meine Fadenmethode handelt. Denn mit meiner Methode sind solche Komplikationen nicht möglich.

Ärzte der tschechische Schönheitskliniken unter dem Namen CZ-Wellmed werben mit dem Begriff Fadenmethode, schneiden aber die Ohren auf wie bei der traditionellen Methode.

Mit den Begriffen "Fadenmethode" und "minimalinvasive Otoplastik" wird von Dr. Benedict und Dr. Pirwitz eine Methode angeboten, bei der über einen Schnitt die Haut über der Anthelix untertunnelt, Knorpelhaut abgehoben und dann der Knorpel geritzt wird. Das gleiche geschieht auch bei der Methode von Fritsch. Das hat mit der minimal invasiven Vorgehensweise der "Fadenmethode nach Dr. Merck" nichts zu tun.

Wieder andere Ärzte wenden die Fadenmethode so fehlerhaft an, dass sie hierdurch ungewöhnlich viele Komplikationen haben, mit ihr nicht alle Ohren anlegen können und deshalb eine Kombination mit traditionellen Methoden wählen, z.B. Dr. Frank und Dr. Lenze sowie Dr. Vogt (Klinik am Opernplatz, Hannover).

Dr. Hörl und Dr. Rösgen sowie Dr. Dagtekin behaupten in ihrer Homepage, dass sie die Ohren mit der Fadentechnik oder einer sich daraus entwickelten Technik anlegen, machen aber im Widerspruch zu dieser Aussage immer noch lange Schnitte auf der Ohrmuschelrück- oder -vorderseite, die es bei der "Fadenmethode nach Dr. Merck " überhaupt nicht gibt.
Dr. Hörl stellt die Tatsachen total auf den Kopf, indem er behauptet, dass sowohl die von mir entwickelte Fadenmethode als auch alle traditonellen Methoden eine Fadenmethode sind, weil bei allen Methoden Fäden verwendet werden.

Dr. Giebel und Nemecek von der Klinik Emotions in der Tschechei werben ebenfalls mit dem Begriff "Fadenmethode" für Ohranlegeoperationen, führen diese aber mit der traditionellen Methode durch.

Es gibt auch Ärzte, darunter Dr. Yang aus New York, die meine Fadenmethode in einen Topf werfen mit der Methode von Dr. Fritsch. Das ist nicht berechtigt, da es zwischen beiden Methoden zahlreiche Unterschiede gibt. Ich verweise hierzu auf meine englischsprachliche Homepage und meinen dort im englischen Ohrenforum befindlichen Beitrag an die Ärzte.

Dr. Muringaseril von der "Schwaben Ästhetik" behauptet, dass die Korrektur einer zu hohen innere Wölbung des Knorpels nur durch Entfernung des Knorpels erreicht werden kann. Das bedeutet, dass auch er nicht mit der Fadenmethode nach Merck operiert, denn mit der Fadenmethode nach Merck wird diese hohe innere Wölbung nur mit Nähten, ohne Entfernung von Knorpel, beseitigt.

Auch Dr. Bern behauptet, mit der Fadenmethode Ohren anzulegen. Er weicht jedoch vom Prinzip einer minimal invasiven Vorgehensweise ab, indem er mehr Fäden als nötig verwendet und hierdurch das Risiko einer Fadenabstoßung erhöht.

Dr. Elsner aus Köln behauptet in seiner Homepage, unästhetische Ergebnisse verschiedener Anwender gesehen zu haben, die mit der Fadenmethode abstehende Ohren angelegt haben. Obwohl er von mir darauf hingewiesen wurde, dass es sich hierbei nicht um meine Fadenmethode nach Dr. Merck handeln kann und er sich in meinen Publikationen und in meiner Homepage auch davon überzeugen kann, lässt er nicht davon ab, seine unwahren Behauptungen zu wiederholen. Er ist nicht bereit, zwischen der Fadenmethode von Dr. Merck und anderen Methoden zu unterscheiden, die fälschlicherweise auch Fadenmethoden genannt werden. Besonders unaufrichtig ist, dass er nicht aufhört zu behaupten, mit der Fadenmethode könne man nicht ein großes Cavum conchae (trichterförmige Ausweitung des vor dem Gehörgangseingang liegenden Ohranteils) korrigieren sondern nur die Anthelixfalte biegen. Er hat auch nicht begriffen, was man heutzutage unter einer minimalinvasiven Ohranlegeoperation zu verstehen hat. Denn er nennt sein Ohranlegeverfahren minimal invasiv, obwohl das Gegenteil der Fall ist, indem er das Ohr hinten mit einem langen Schnitt versieht, teilweise Ohrenhaut entfernt, den Knorpel auf der Ohrmuschelvorderseite ritzt und Teile des Knorpels aus der Ohr-Concha entfernt. Sowohl in der deutschen als auch englischsprachigen medizinischen Literatur wird auf zahlreiche Komplikationsmöglichkeiten des von ihm durchgeführten Ritzen des Knorpels (englisch "scoring") hingewiesen. Diese Risiken gibt es bei der Fadenmethode nicht.
Die wenigen und harmlosen Komplikationsmöglichkeiten der Fadenmethode, die nur selten auftreten und die man mit geringem Aufwand schnell, minimal invasiv und ohne sichtbare Folgen beseitigen kann, werden von Dr. Elsner stark übertrieben dargestellt. Die erheblich größeren Risiken seiner Methode, die vor allem mit dem Ritzen und Entfernen des Knorpels verbunden sind, werden von ihm verschwiegen. Das trägt nicht zu einer ehrlichen Auseinandersetzung mit einer modernen Operationsmethode, wie sie die Fadenmethode darstellt, bei und ist auch werberechtlich verboten.


Wer trotz dieser Sachlage den Begriff Fadenmethode nach Dr. Merck als Sammelbegriff für verschiedene andere Methoden verwendet, beweist, dass er die Literatur und meine Methode nicht kennt. In der medizinischen Literatur taucht das Wort "Fadenmethode" oder "Fadentechnik" nie als Bezeichnung für irgendeine Ohranlegeoperation auf, auch nicht als Sammelbegriff verschiedener Techniken. Hier liegt eine Verwechslung mit dem Begriff "Nahttechnik" vor.

Diejenigen, die weitere Informationen brauchen, können sich in diesem Forum und in unserer Homepage belesen unter www.merck-ecs.com

Mit dieser Darstellung verbinde ich an alle Kollegen die Bitte, in Zukunft den anfragenden Patienten gegenüber korrekte Angaben zu der "Fadenmethode nach Merck" zu machen und nicht mehr - wie das immer wieder geschieht - zu behaupten, dass es sich hierbei um die veraltete, nicht für alle Ohren geeignete Mustardé-Technik handelt. Auch die Behauptung, meine Methode würde häufig nicht funktionieren, ist unzutreffend. Sie hat sich inzwischen bei mehr als 11 000 Ohren bewährt. Diese Anzahl hätten wir nie erreicht, wenn die Methode nicht funktionieren würde. Bisher hat keine einzige Praxis, auch keine einzige Klinik in der Welt, so viele Ohren angelegt, denn die traditionellen Methoden, mit denen sie operieren, sind nicht beliebt. Ein Beispiel: Die sehr grosse Universitäts-HNO-Klinik in Freiburg i. Br. mit damals drei Oberärzten und 18 Assistenzärzten hat in viereinhalb Jahren (1970 - Mitte 1974) nur 109 Ohranlegeoperationen mit der traditionellen Methode durchgeführt (s. Publikation von Martin G (1976), Operationsresultate nach Ohrmuschelanlegeplastiken. HNO 24:134–137)

Wir sind die ersten Operateure in der Welt, die Langzeitergebnisse über einen Zeitraum von 20 Jahren vorlegen können. Erfasst und ausgewertet wurden bisher 5528 Ohren, die wir in der Zeit von 1996 - 2008 operiert haben. Die später durchgeführten Operationen haben wir in diese Untersuchungen noch nicht hineingenommen, um auch Spätkomplikationen erfassen zu können (Ergebnisse siehe anklickbare Vergleichstabelle, die sich im Anfang dieses Ohren-Forums im Kapitel: "Fadenmethode nach Dr. Merck") befindet .
Publiziert wurde die Fadenmethode im Oktober 2013 im Journal für Asthetische Chirurgie, Springer Verlag.

Im unmittelbaren Anschluss finden Sie den Briefwechsel mit einigen Kollegen, der sich mit der Fadenmethode befasst.

Mit freundlichen kollegialen Grüßen

Priv.Doz.Dr.med.W.Merck
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Dr.M
Gast





BeitragTitel: Falsche Auslegung Ihrer Fadenmethode Antworten mit Zitat

Sehr geehrter Herr Kollege Merck,

der an die Kollegen gerichtete Apell in Ihrem Forum, nicht mehr falsche Auskünfte über die Fadenmethode zu erteilen, wird meiner Ansicht nach nur wenige derselben erreichen, da viele in Ihrem Forum nicht nachlesen werden bzw. dieses nicht kennen.
Ich rate Ihnen deshalb, diese Kollegen anzuschreiben.

Mit kollegialen Grüßen
Dr.M. aus Freiburg
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Gast






BeitragTitel: Falsche Informationen über die Fadenmethode Antworten mit Zitat

Sehr geehrter Herr Kollege M.,

insofern mir Kollegen bekannt sind, die falsche Aussagen über die Fadenmethode machen, habe ich sie bereits angeschrieben.
Leider ist es so, dass sie bis zum heutigen Datum von ihren Aussagen nicht abrücken. Als Beispiel hierzu nenne ich Benedict und Pirwitz aus Ettlingen und Prof. Heppt aus Karlsruhe. Letzterer läßt trotz des weiter unten angegebenen Briefwechsels nicht davon ab, anfragende Patienten falsch zu informieren. Nach wie vor behauptet er, die Fadenmethode gehe auf die von Mustardé beschriebene Technik zurück. Sie sei nur bei niedrigen Spannungsverhältnissen und bestimmten Ohrmuschelformen möglich. Dies ist aber falsch. Mustardé hat seine Methode niemals Fadenmethode genannt. Auch andere Autoren haben bisher niemals für eine Ohranlegeoperation den Begriff Fadenmethode verwendet. Er wurde erstmals von mir im Jahre 1999 für die von mir entwickelte, minimal invasive Technik zur Anlegung von abstehenden Ohren bei meinen Vorträgen verwendet und nur auf meine Methode bezogen.
Benedict und Pirwitz werben im Internet schon seit Jahren mit dem Begriff Fadenmethode für die Operation von abstehenden Ohren, obwohl sie im Unterschied zu meinem Vorgehen kleine Hautschnitte machen, Haut und Knorpelhaut abheben und den Knorpel ritzen. Ich habe Herrn Benedict darauf hingewiesen, dass das nicht korrekt ist, weil sie damit den Patienten suggerieren, sie würden nach meiner Methode operiert. Sie lassen bis zum heutigen Tage nicht davon ab.

Im Internet ist auch eine Werbung der Ärzte Frank und Lenze zu finden, die ebenfalls behaupten, Ohren mit der Fadenmethode anzulegen. Damit kann aber sicher nicht meine Methode gemeint sein, denn sie verweisen darauf, dass ihre Fadenmethode nicht bei allen Ohren geeignet sei, weshalb sie die Fadenmethode je nach Form des Ohres und Ursache des Abstehens mit traditionellen Methoden kombinieren, bei denen die Ohren aufgeschnitten werden und der Knorpel bearbeitet wird.

Im Folgenden der Briefwechsel mit Prof. Heppt:

Konstanz, 29.11.2005
Sehr geehrter Herr Prof. Heppt,
mit Betroffenheit lese ich im "Lifline ? Forum Fadenmethode" Ihre Stellungnahme zu der von mir entwickelten Fadenmethode. Darin antworten Sie auf eine Anfrage eines Patienten zur Fadenmethode am 10.11.05 : ? Diese Methode geht auf die von Mustardé beschriebene Technik aus den 60er Jahren zurück. Sie ist nur bei niedrigen Spannungsverhältnissen und bestimmten Ohrmuschelformen möglich".
Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass diese Aussage falsch ist. Die von mir entwickelte Fadenmethode hat nichts mit der Mustardé-Technik zu tun. Wie Sie wissen, wird bei der Mustardé-Technik der Ohrknorpel großflächig freigelegt, um in diesen Fäden zu legen. Auf die Bearbeitung des Knorpels wird verzichtet. Dann wird die Wunde wieder verschlossen, vorher werden oft Hautstreifen entfernt. Meine Methode hingegen ist eine geschlossene Methode und das erste wirklich minimal invasive Verfahren. Die einzigen Wunden, die ich hinterlasse, sind nur noch Nadelstiche und winzige Stichinzisionen von 2 mm. Im Unterschied zu Benedict und Pirwitz, die im Internet unberechtigt mit dem Begriff ?Fadenmethode? für die Operation abstehender Ohren werben, wird der Knorpel bei der ?Fadenmethode nach Merck? überhaupt nicht mehr geritzt, Perichondrien nirgends mehr abgehoben und Haut an keiner Stelle tunnelartig unterminiert. Daraus resultieren ohne Ausnahmen stets natürliche, runde Anthelixfalten ohne Kanten, Narben oder sonstige Deformierungen des Ohres. Im Unterschied zur Mustardé Methode sind aufgrund einer speziellen Fadenführung alle Ohren, auch Ohrläppchen anlegbar, ganz gleich wie dick der Knorpel ist. Im Einzelnen können Sie sich belesen unter www.merck-ecs.com
Ich bitte Sie darum, zukünftig zu meiner Methode objektive Angaben zu machen. Bitte korrigieren Sie Ihre entsprechenden Antworten im Internet.

Mit freundlichen Grüßen
Priv.Doz.Dr.med.W.Merck

Antwort von Prof. Heppt am 22.11.05
Es war damit die Zuordnung zu den knorpelschonenden Nahttechniken gemeint. Danke für den Hinweis.
Gruß
Heppt.

Konstanz, 29.11.2005
Sehr geehrter Herr Prof. Heppt,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Wie Sie aus meinem vorigen Schreiben entnehmen können, reicht es nicht aus, den vor mir geprägten Begriff "Fadenmethode" den knorpelschonenden Nahttechniken zuzuordnen. Letztere sind alle offene Methoden und damit nicht gewebeschonend. Die Fadenmethode ist demgegenüber die erste wirklich geschlossene Nahttechnik, die sowohl Knorpel als auch Haut schont und mit der zudem im Unterschied zu allen bisherigen knorpelschonenden Methoden alle Ohren, unabhängig von ihrer Größe und der Dicke des Knorpels und den Spannungsverhältnissen des Knorpels angelegt werden können, ebenso alle Ohrläppchen. Sollten Sie weiterhin Aukünfte zur Fadenmethode geben, bitte ich darauf hinzuweisen, dass es einerseits die "Fadenmethode nach Merck" gibt und andererseits Chirurgen, die unter dem Begriff Fadenmethode davon wesentlich abweichende blutige Methoden meinen und anwenden.

Mit freundlichen Grüßen

Priv.Doz.Dr.med.W.Merck

Anwort von Prof. Heppt am 5.12.2005
Komme gerne einmal vorbei um weitere Missverständnisse zu vermeiden.

Gruß
Heppt

Anmerkung von Dr. Merck:

Prof. Heppt hat sich bisher zum Kennenlernen der Fadenmethode bei mir nicht angemeldet.
Er hat bisher die falschen Auskünfte über die Fadenmethode im Internet aufrechterhalten. An anderer Stelle erklärt er, dass man mit der Fadenmethode den Knorpel formt, läßt aber offen, ob dies über einen offenen Zugang mit großem Hautschnitt geschieht wie bei der Methode nach Mustardé oder nur mit Nadelstichen ohne Hautschnitt, wie bei meiner Fadenmethode. Seine Bemerkung, dass die Fadenmethode für Nachkorrekturen nicht geeignet sei, ist ebenfalls falsch. Es ist ganz im Gegenteil so, dass die Fadenmethode insbesondere auch dazu geeignet ist, Nachkorrekturen vorzunehmen, ganz gleich, ob ein Ohr bereits mit der Fadenmethode oder mit einer der konventionellen Methoden angelegt wurde. Auch ist es nicht richtig, dass man bei einer Nachkorrektur den Knorpel ritzen oder dünner machen muß.

Konstanz, 27.05.2006


Gewehrt habe ich mich auch gegen eine falsche Stellungnahme des Prof. Frank Riedel, der Oberarzt an der HNO-Uni-Klinik in Mannheim ist. Er wurde von der "Bild Gesundheit" anläßlich eines Berichtes über meine Operation von Daniel Küblböck mit der Fadenmethode von dieser Zeitschrift gefragt, was er von der Fadenmethode halte. Er behauptete in diesem Artikel, dass die Operation nur für Patienten ohne abstehende Ohrläppchen geeignet sei und die Ohrmuschel auch nicht zu groß sein dürfe.
Ich schrieb daraufhin der "Bild Gesundheit": " Die Stellungnahme von Prof. Frank Riedel ist falsch. Leider finden sich immr wieder so genannte Experten, die falsche Auskünfte über die von mir entwickelte Fadenmethode erteilen. Sie verwechseln sie mit einer alten Technik nach Mustardé. Meine Operation hat aber überhaupt nichts mit dieser Technik zu tun. Ich habe Prof. Riedel hierzu angschrieben und um Stellungnahme gebeten. Ich bitte Sie, die Fehlinformation des Prof. Riedel in Ihrer nächsten Ausgabe zu korrigieren oder einen neuen Artikel zu schreiben, in welchem meine Methode richtig dargestellt wird. Dies ist im Interesse der Patienten, die große Ohren und abstehende Ohrläppchen haben und nach dem Lesen Ihres Artikels meinen, dass sie sich nun doch noch mit der traditionellen Methode quälen lassen müssen.

Mit freundlichen Grüßen
Priv.Doz.Dr.med.W.Merck

Anmerkung hierzu: Prof. Riedel hat mir bis heute nicht geantwortet.
Konstanz, 21.3.2006

Desweiteren ging an einen Dr. Gensior folgender Brief:

Sehr geehrter Kollege Gensior,
ich fand im Internet unter "Expertenrat Ohrkorrektur" Ihre Stellungnahme v. 26.5.02 zur Fadenmethode.
Bitte teilen Sie mir mit, welche Fadenmethode Sie meinen. Vorweg möchte ich nämlich feststellen, dass es sich sicher nicht um die von mir entwickelte "Fadenmethode nach Merck" handeln kann. Bei ihr treten die von Ihnen genannten schwerwiegenden Komplikationen wie Teiluntergang des Knorpels oder ausgeprägte Narbenildungen grundsätzlich nicht auf. Sie können sich zu meiner Methode gerne unter www.merck-ecs.com belesen. Ich vermute, dass Sie meine Methode mit der Mustardé-Methode verwechselt haben, wie dies leider in letzter Zeit immer wieder geschieht.
Ich bitte darum, Ihre obige Aussage im Internet entspechend zu korrigieren.

Mit freundlichen Grüßen
Priv.Doz.Dr.med.W.Merck
Konstanz, 22.11.2005
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Dr. Benedict
Gast





BeitragTitel: ...die Kirche im Dorf lassen... Antworten mit Zitat

Sehr geehrter Herr Merck,

zufällig bin ich heute auf Ihr neues Forum gestoßen; eine hervorragende Idee ! Sie sollten ausgiebigst dafür werben, am besten wieder in BILD, und aus allen anderen Themensträngen dieses Forums auf diesen hier verweisen. Vielleicht trägt er zur Versachlichung des Themas "Fadenmethode" bei, denn Sie tragen dabei so dick auf, daß ich - wie viele andere Kollegen - hin- und hergerissen bin zwischen Amusement und Verwunderung darüber wie missionarisch und naiv ein eigentlich wissenschaftlich denkender Mensch wie Sie dieses Thema in die Öffentlichkeit trägt.

Sicher, sicher, die Fadenmethode ist eine prima Geschäftsidee, Respekt auch vor Ihrem Unternehmungsgeist und Ihrer Publicity ! Die Patienten nehmen es nicht so genau...

Und auch noch vorneweg - Sie haben uns ja oben schon namentlich genannt: der Begriff "Fadenmethode" geistert tatsächlich auf unserer Webseite herum - wie es dazu kam, werde ich Ihnen vielleicht einmal persönlich erklären; ich rede mir aber seit Jahren den Mund fusslig bzw. tippe mir die Finger wund, um anfragenden Patienten die Unterschiede - und die Gemeinsamkeiten - zwischen Ihrer und unserer geschlossenen Technik zu erklären. Nichts liegt mir dabei ferner als zu behaupten, ich würde nach der "Fadenmethode", besonders der nach Merck operieren, siehe dazu auch weiter unten. Seien Sie sicher: ich verwechsle nichts und weiß, wovon ich rede. Wir hatten ja vor einigen Jahren über unsere jeweiligen Erfahrungen (jaja, Ihre sind älter) mit geschlossenen Otoplastiken telefoniert (ich nannte die Technik einen "minimal-invasiven Mustardé", Sie stimmten zu) und kurz kennengelernt.

Lassen Sie mich bitte ein paar Anmerkungen zu Ihren vielen Statements zur Korrektur abstehender Ohren machen:

- gerade in der plastischen Chirurgie zeigt sich immer wieder, daß vermeintlich neue Ideen eigentlich nicht neu sind. Man muß nur lang genug suchen, um eine Idee, verschollen, ein halbes Jahrhundert zuvor publiziert zu finden.
So ist es auch im Fall der geschlossenen Otoplastik: bereits in den 60er Jahren hatte KAYE die Idee, Ohren ohne Schnitte zu operieren, nicht erst PELED 1995, den Sie immer zitieren.
Und erst recht nicht sind Sie oder ich die Erfinder der geschlossenen oder moderner "minimal invasiven" Otoplastik.
Ich nehme an, Sie kennen Kaye´s zwei Veröffentlichungen. Auch er verwendete Fäden zur Formung der Ohrmuschel, und hat diese Technik sein ganzes plastisch chirurgisches Leben lang mit guten Resultaten angewendet. Inzwischen ist er über 80 und spielt lieber Golf in seiner Heimat in Florida; ich habe mit ihm korrespondiert.
Detaillierteres zur Geschichte der minimal invasiven Otoplastik, auch unter Berücksichtigung Ihrer Modifikation (korrigieren Sie mich, wenn ich es falsch dargestellt habe !) mit Literaturangaben gibt´s in unserer Publikation "Minimal invasive Otoplastik" in der HNO vom März 2005 - falls es Sie interessiert. Übrigens ist auch die Medialisierung des Cavum conchae durch entsprechende Positionierung des Fadens nicht Ihre Idee, sondern die von Mustardé, er nannte es nur anders.

- warum nennen Sie´s "Fadenmethode" (gibt´s übrigens auch schon in der Physik und ist per se sicher nichts urheberrechtlich schützbares) und empören Sich über Verwechslungen mit der "Mutter aller Fadentechniken" in der Otoplastik, dem Mustardé ?? Das einzige, was Ihre und unsere Technik von den offenen otoplastischen Methoden unterscheidet, ist der Verzicht auf große Schnitte und ausgedehnte Präparation - nicht die Verwendung von Fäden oder eine außergewöhnliche Lage der Fäden! Nebenbei: es gibt inzwischen Publikationen über "minimal-invasive Otoplastik"en aus Spanien und Österreich. Bleibt natürlich der Aspekt der Publikumswirksamkeit, "Fadenmethode" merken sich die Leute leichter als "minimal invasive Otoplastik"...Begriffliche Präzision wäre auch aber auch was schönes, oder ?

- man kann ja hervorheben, daß gerade im Verzicht auf Schnitte und Präparation der Vorteil unserer Methoden liegt ( und es IST ein großer Vorteil, vor allem auf die längere Sicht, die ja vor einer OP gerne außer acht gelassen wird) - es ist aber geradezu lächerlich abzustreiten, daß auch mit offenen otoplastischen Techniken, korrekt ausgeführt, kosmetisch hervorragende natürliche Ergebnisse erzielt werden können.
Auch eine Webseite zur offenen Otoplastik könnten Sie mit Dankesschreiben füllen.

- Glatt bestreiten möchte ich auch, daß eine reine Fadentechnik, ob offen oder geschlossen, mit resorbierbaren oder permanenten Fäden, bei JEDER Art abstehender Ohren zuverlässig funktioniert. Selbstverständlich gibt es Grenzen bei sehr festem Knorpel und einem sehr großen Cavum.
Heppt hat hier nicht ganz unrecht. Daß er nicht ganz genau weiß, worüber er urteilt, sei ihm nachgesehen. Er hat eben seine - wirklich schöne - interaktive CD mit den offenen otoplastischen Techniken und ist so in den "offenen" drin, daß er gar keine Lust und Zeit hat, sich im Detail mit einer alternativen Technik zu beschäftigen.

- Wenn SIE so etwas behaupten, kann das nur daher kommen, daß Sie nicht alle oder nicht genug von Ihnen operierte Patienten nachuntersuchen. Das ist mühsam, gerade, wenn die Patienten von so weit her kommen. Aber wurden Sie promoviert und habilitiert, weil Sie Dinge behauptet haben, oder weil Sie sie bewiesen haben ? Wo bleibt also Ihre große Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift, viele warten darauf. Ihr Patientenfundus ist ja enorm ! Über 5000 Patienten in 9 Jahren, Sie müssen ja JEDE Woche ca. 12 operiert haben...
Sie würden wahrscheinlich feststellen, daß es natürlich auch bei Ihrer Methode Rezidive gibt, nicht unbedingt mehr als bei den offenen Otoplastiken, und daß auch Prolene-Fäden lokal Probleme machen und zu Infektionen der Ohrmuschel führen können, wie jeder andere nicht-resorbierbare Faden, auch wenn diese sonst in der Herzchirurgie und damit in der Ehrfurcht gebietenden Tiefe des Menschen verwendet werden (zwei in KN operierte Patienten aus KA mit solchen Komplikationen sind bei mir gelandet).
Vielleicht würde es Ihnen wie Kaye ergehen, der sich 5 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung zu ein paar technischen Modifikationen veranlaßt sah wegen Fadenproblemen und zu häufigen Rezidiven (Verlagerung des Knotens auf die Ohrmuschelrückfläche, Tunneln der Haut dort und Schwächen des Knorpels), auch FRITSCH (1995) ging es so...und ähnlich auch uns.

Sehr geehrter Herr Merck, lassen Sie uns bei aller Kritik sehen, daß wir ein gemeinsames Ziel haben: die Etablierung der geschlossenen Otoplastik als wenigstens gleichwertige, bei der Mehrzahl abstehender Ohren anwendbare Technik neben den derzeit noch weiter verbreiteten offenen (da es nicht schon in den sechziger Jahren dazu kam...).
Bei aller Freude über die guten Erfahrungen mit unseren eigenen Modifikationen der Technik: etwas mehr Demut, Selbstkritik und Sachlichkeit werden unserem Anliegen nützen !


Mit freundlichen Grüßen aus Ettlingen

M. Benedict
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Dr. Merck
Gast





BeitragTitel: Antworten mit Zitat

Sehr geehrter Herr Benedict,

ich freue mich über Ihren kritischen Diskussionsbeitrag. Dazu sind Foren da.

Lassen Sie mich drei Dinge dazu sagen:

1. Ich bin nicht berühmt geworden, weil ich mich in den Medien produziere, sondern die Medien über meine zufriedenen Patienten auf mich aufmerksam wurden und mich gebeten haben, über meine neue Methode berichten zu dürfen.

2. Meine Methode ist allen anderen und auch Ihrer Methode weit überlegen. Ich empfehle Ihnen einen Blick in die Vergleichstabelle, die Sie bei der Beschreibung meiner Fadenmethode in diesem Forum finden.

3. Es ist nicht richtig, dass irgendein Arzt, auch nicht Kaye, Fritsch, Tramier, Mouly oder Peled, so wie ich operiert haben. Es wird von ihnen wie bei vielen traditionellen Methoden die Knorpelhaut abgehoben und der Knorpel geritzt. Auch Haut wird tunnelartig abgehoben und abstehende Ohrläppchen werden in einem getrennten offenen Operationsverfahren angelegt. Nicht alle Ohren konnten mit diesen Methoden angelegt werden. Deren Methoden und auch die von Ihnen publizierte sind deshalb weder geschlossen noch minimal invasiv. Man kann sie bestenfalls reduziert invasive Methoden nennen. Meine Methode ist hingegen wirklich geschlossen und minimal invasiv. Das einzig stabilisierende und fixierende Element ist bei mir der Faden. Deshalb kann auch nur meine Methode berechtigterweise als Fadenmethode bezeichnet werden. Alles andere ist Etikettenschwindel und der Versuch von Trittbrettfahrern, sich an meinen Erfolg anzuhängen.

Lieber Herr Benedict, ein Methodenstreit interessiert die Patienten nicht. Denen geht es darum, dass sie schonend, schnell und unkompliziert den gewünschten Erfolg erleben können. Lassen wir auch in Zukunft die Patienten und die Medien entscheiden.

Mit freundlichen Grüßen
Priv.Doz.Dr.med.W.Merck
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Dr. Benedict
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Sehr geehrter Herr Merck,

"Methodenstreit" interessiert die Patienten sehr, auch wenn sie im Detail nicht immer folgen können...die Ärzte, für die Sie diese Ecke des Forums eingerichtet haben, interessiert es vielleicht mehr, vor allem, wenn eine weltweite Urheberschaft reklamiert wird.

Zu den Punkten Ihrer Antwort:

1. Ich habe überhaupt nichts gegen Berichte in den Medien, wie auch immer sie veranlaßt sind. Meine Respektbezeugung war auch nicht so süffisant gemeint, wie sie vielleicht angekommen ist.

2. Hier sind Sie aber gar nicht nett ! Sie balancieren gefährlich auf der Grenze zur Selbstgefälligkeit und Selbstgerechtigkeit - nein, eigentlich haben Sie sie überschritten. Ich habe Ihre Vergleichstabelle angesehen, und es wäre ein leichtes (aber zugegebenermaßen kleinlich, da es ja eigentlich keine wissenschaftliche Auseinandersetzung ist !), sie in einigen Punkten auseinanderzunehmen. In anderen haben Sie recht.
Auf welchem Zeitraum und wieviel nachuntersuchten Patienten beruhen z.B. Ihre Prozentzahlen ?
Gibt es denn nun irgendwo eine schriftliche Publikation ? Vielleicht habe ich sie nur übersehen.

3. Nochmal: haben Sie Kaye´s erste Publikation gelesen ? An welcher Stelle seiner dort beschriebenen Technik macht er Schnitte ? Warum soll diese nicht die erste Darstellung einer geschlossenen Technik sein, bei der zumindest anfangs (Jahre später hat er seine Technik modifiziert) nur die Fäden das stabilisierende und fixierende Element sind ? Erklären Sie´s mir ! - wenn Sie möchten...

Ich gebe zu: Tramier und Mouly kenne ich nicht. Unsere Publikation stellt unsere Technik bis Herbst 2004 dar, seither korrigieren wir den Lobulus ohne großen Schnitt und Hautresektion, ähnlich wie von Siegert beschrieben.

Ich habe nicht gesagt, daß Sie genau wie Kaye, Peled oder Fritsch operieren, sondern daß Ihre Technik, genau wie deren, nur eine weitere Modifikation der geschlossenen Otoplastik ist. Das ist ein wesentlicher Unterschied !

Über die Frage, wie "minimal" das Gewebetrauma sein darf, damit die Technik zu Recht "minimal invasiv" genannt wird, läßt sich unendlich streiten - und nicht "par ordre de mufti" eine Entscheidung treffen! Die kleinsten Hautläsionen setzt sicher Fritsch...
Aber Sie haben ja Recht: über solche Diskussionen darf auch der Patient schmunzeln.


Also: genug für heute, da eine gewisse Gefahr besteht, ins Rechthaberische abzugleiten !

Mit freundlichen Grüßen und weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Mission !

M. Benedict
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Dr. Merck
Gast





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Sehr geehrter Herr Benedikt,
gern bin ich bereit, die gestellten Fragen zu beantworten.

Ich habe alle Fälle ausgewertet, die in der Zeit von 2000 bis einschließlich 2004 operiert wurden. Die danach operierten Patienten wurden noch nicht in die Auswertung einbezogen, weil wir im Unterschied zu dem Vorgehen in Ihrer Publikation alle Spätkomplikationen mit erfassen und darstellen wollten (bekanntlich haben Sie in Ihrer Publikation auch die Fälle ausgewertet, die bis vor 3 Monaten operiert wurden und konnten somit mögliche Spätkomplikationen gar nicht erfassen). Es handelt sich um insgesamt 1939 Fälle, die entweder einseitig oder beidseitig operiert wurden bzw. insgesamt 3605 Ohren. Die entsprechende Publikation ist in Vorbereitung.

Natürlich habe ich die Publikation von Kaye aus dem Jahre 1967 gelesen, und dies offenbar gründlicher als Sie. Ihre Frage kann man nur dann verstehen, wenn man davon ausgeht, dass Sie offensichtlich übersehen haben, dass Kaye gar nicht wirklich geschlossen operierte sondern von einem Hautschnitt aus einen Hauttunnel bildete, um so Knorpelhaut und Knorpel ritzen zu können. Da Sie nach der Stelle der Schnitte fragen: er macht sie entweder auf der Vorderseite oder der Rückseite am unteren Ende der Anthelix. Das stabilisierende Element seiner Technik sind nicht nur die von ihm verwendeten Fäden, wie Sie falsch verstanden haben, sondern zusätzlich die Knorpelritzungen, wovon er sich eine Reduzierung der Spannkraft des Knorpels und einen besseren Halt der Ohren verspricht.

Um es nocheinmal deutlich zu sagen: Meine Methode ist die erste wirklich geschlossene und minimal invasive Methode zur Anlegung von abstehenden Ohren, die dieser Bezeichung auch wirklich gerecht wird. Sie ist geschlossen, weil das Ohr an keiner Stelle mehr durch Schnitte geöffnet wird, und sie ist minimal invasiv, weil Haut und Knorpelhaut an keiner Stelle mehr untertunnelt und der Knorpel nicht mehr geritzt werden. Das einzig stabilisierende und fixierende Element meiner Methode sind nur noch die eingesetzten Fäden. Das hatte mich damals veranlaßt, meine Methode Fadenmethode zu nennen. Dieser Begriff hat also was mit dem wirklichen Charakter der Methode und nicht, wie Sie in Ihrem ersten Beitrag zynisch unterstellten, mit Publikumswirksamkeit oder fehlender begrifflicher Präzision zu tun.
Gedulden Sie sich noch ein wenig. Sie können dann alles in meiner Publikation wesentlich ausführlicher nachlesen und mit Ihren Ergebnissen vergleichen. Dann werden Sie sehen, dass Sie mit Ihrer Beurteilung meiner Methode falsch lagen.


Freundliche Grüße
Priv.Doz.Dr.med.W.Merck
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Dr. Benedict
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Sehr geehrter Herr Merck,

..das sind wirklich enorme Patientenzahlen ! Ich bin gespannt auf Ihre Publikation. Wo wird sie denn erscheinen ?

Zu Ihrer Kritik: es ist nur logisch, daß Sie Kaye´s Technik nicht als minimal invasive anerkennen wollen, wenn Sie das auch bei unserer nicht tun.
Sie haben dabei Recht: ich hatte bei meinem vorherigen Beitrag den KAYE nicht genau vor Augen: natürlich ritzt er den Knorpel über einen kleinen Zugang.

Sie werden aber vielleicht zustimmen, daß sich alle genannten Techniken gemeinsam von den offenen Otoplastiken dadurch unterscheiden, daß ihre Zugänge durch die Haut wesentlich kleiner sind als deren, egal ob diese nun Stichinzisionen, mit oder ohne Spreizen oder umschriebenes Tunneln, oder kleine Schnitte genannt werden? Wirklich "geschlossen" wäre nur eine Technik, die die Haut völlig intakt läßt.
Es läuft also auf die Frage hinaus, wie klein die Zugänge sein dürfen und wie gering die Präparation, um die Technik im Vergleich zu den offenen noch "minimal invasiv" nennen zu dürfen. Hier werden wir uns wohl nicht einig werden...

Und um es auch noch einmal klar zu sagen: der "minimalst" invasive und am ehesten "geschlossene" wäre FRITSCH; er macht nicht einmal Stichinzisionen mit dem 11er Skalpell wie Sie, sondern er sticht gleich mit einer scharfen Nadel durch die Haut. Auch Fritsch setzt nur auf den (Ethibond-)Faden als formgebendes und fixierendes Prinzip. Publiziert hat er das bereits 1995.

Die spezielle Fadenführung mit Ein- und Ausstich in derselben Hautperforation stammt von KAYE, den auch PELED zitiert.

Kaum zu bestreiten dürfte auch sein, daß es Mustardé war, der als erster das Prinzip der Anthelixformung mit einem nicht-resorbierbaren Faden beschrieb - selbstverständlich mit weit offenem Zugang und der Hoffnung, mittels Hautresektion die Rezidivneigung zu verringern.

Was ist also das neue an Ihrer Methode ? Sie haben durch eine beispiellose Nutzung der Medien (ich kritisiere das nicht, sondern stelle es nur fest) Ihre Modifikation einer "geschlossenen" Otoplastik dem breiten Publikum bekannt gemacht, und dadurch sehr viele Patienten angezogen. Sie haben die "geschlossene" Otoplastik nicht ganz neu erfunden, sie aber aus der Versenkung geholt und unter Betonung ihrer (vermeintlich !) einfachen Durchführbarkeit und ihres schonenden Charakters (den ich auch sehe) populär gemacht. Variationen sehe ich in zwei Punkten Ihrer Fadenführung - das habe ich in unserer Publikation auch erwähnt - nicht aber in der Verwendung eines synthetischen monofilen nicht-resorbierbaren Fadens wie Prolene.
Ihre Erfahrungen beruhen auf der größten Patientenzahl, die meines Wissens je einer Publikation über Otoplastiken zugrunde gelegen hat, ob offen oder "geschlossen", und man darf wirklich darauf gespannt sein.

Der Nachweis, daß Ihre Methode "die beste" und "allen überlegen" ist, steht schließlich noch aus - wenn es denn überhaupt in solcher Eindeutigkeit nachweisbar ist - und während zufriedene Patienten sicher dafür ein Beleg sein können, werden Sie diese Beurteilung doch nicht im Ernst den Medien überlassen wollen, wie Sie in Ihrem Beitrag oben gesagt haben ?
Warum reicht es Ihnen übrigens nicht, eine weitere gute und anderen wenigstens ebenbürtige Methode zu beschreiben ?

Ich sehe die "Fadenmethode nach Merck" wie alle anderen genannten als EINE Modifikation der "geschlossenen" oder minimal-invasiven Otoplastik. Vereinfacht könnte man folgende Gleichungen aufstellen:

(minimal-invasiv/geschlossen = m.i.
Faden = F
Knorpelbearbeitung (auch die ist "schonend" möglich !) = K )

KAYE = m.i. + F + K

FRITSCH = m.i. + F

PELED = m.i. + F + K

MERCK = m.i. + F

BENEDICT / PIRWITZ = m.i. + F + K


Mit freundlichen Grüßen

M. Benedict
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Dr. Merck
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Sehr geehrter Herr Benedict,
erneut muss ich feststellen, dass Sie die Literatur nicht genau studiert haben. Fritsch setzt nicht nur auf den Faden als einziges formgebendes und fixierendes Prinzip. Er setzt zusaetzlich auf Ritzungen (scoring) des Knorpels. Lesen Sie hierzu seine ergaenzende Pubklikation mit dem gleichen Titel "Incisionsless Otoplasty" aus dem Jahre 2004, erschienen in Facial Plastic Surgery. Mit seinem Namen verbindet sich somit eine Methode, die im Unterschied zu meiner Methode nicht minimal invasiv ist, denn er traumatisiert den Knorpel. Wenn Sie die von ihm beschriebene Fadenfuehrung in seiner Pubklikation aus dem Jahre 1995 genau studieren, werden Sie sehr schnell erkennen, dass sie komplikationstraechtig ist und mit einer hoeheren Rezidivrate verbunden sein muss und somit nicht geeignet ist, den Faden als einziges stabilisiendes Element einzusetzen. Deshalb entschloss sich Fritsch zur zusaetzlichen Schwaechung des Knorpels.
Da Sie meinen, dass seine Technik noch geschlossener sei als meine: was glauben Sie, wie er die Knoten, die ja immer groesser sind als die winzigen Nadeneinstichstellen, unsichtbar unter die Haut gebracht hat? Er hat die Haut um den Knoten herum mit einem abgewinkelten Haekchen mobiliert (ist ebenfalls in seiner Pubklikation nachzulesen), was im Endeffekt auf das gleiche wie eine kleine Stichincision hinauslaeuft.

Ich kann Ihnen versichern, dass fuer das Gelingen der von mir entwickelten Fadenmethode die Fadenfuehrung und die Positionierung der Knoten von entscheidender Bedeutung sind. Diese habe ich seit jener Zeit, da Sie bei mir in Konstanz hospitiert haben, weiterentwickelt und damit die Erfolge begruendet, mit denen die Fadenmethode verbunden ist und die sie bei den Patienten so beliebt macht. Ich habe kein Problem wie Sie damit, dass dies die Medien ebenso sehen wie die Patienten.
Gern wuerde ich auch Ihre Methode weiterempfehlen, kann es aber nicht, weil die von Ihnen in Ihrer Pubklikation beschriebenen Komplikationsraten, ebenso die Gewebstraumatisierung deutlich groesser sind als bei meiner Methode. Eine Gegenueberstellung Ihrer und meiner Ergebnisse werden Sie ebenfalls in meiner Pubklikation finden.

Mit freundlichen Gruessen

Priv.Doz.Dr.med.W.Merck
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Sehr geehrter Herr Merck,

ich weiß, daß Fritsch einige Jahre nach seiner ersten Publikation dazu übergegangen ist, den Knorpel zu bearbeiten (sagen Sie doch nicht "traumatisieren", das ist so tendenziös...). Ich weiß auch, daß er die Haut mit einem Häkchen über den Knoten hebt. Ich habe seit 2001 wiederholt mit Fritsch korrespondiert und kenne sein "teaching-video". Die Diskussion, ob hierdurch die Haut geringer "traumatisiert" wird als durch eine Stichinzision ist müßig; aber einverstanden: Sie operieren genauso "geschlossen" wie er.

Zur Berechtigung der Bezeichnung "minimal invasiv" siehe meinen vorigen Beitrag...dem ist nichts hinzuzufügen.

Ihre Fadenführung unterscheidet sich also wesentlich von Kaye´s ? ...und Fritsch´s Fadenführung führt zwangsläufig zu Rezidiven ? Sie machen mich ungeheuer neugierig. Ich warte mit Spannung auf Ihre Publikation ! Wann ungefähr und in welcher Zeitschrift wird Sie denn erscheinen ?
Ich lasse mich zwar nicht gerne überzeugen, aber ich LASSE mich überzeugen Wink

Und noch einmal: ich habe überhaupt kein Problem damit, daß zufriedene Patienten in den Medien werben, ich halte viele Restriktionen in der ärztlichen Berufsordnung hinsichtlich der Werbemöglichkeiten für Ärzte für unerträglich und nicht zeitgemäß. Marketing ist unverzichtbar. Warum aber sollten Medien die Akzeptanz einer Methode bei den Patienten anders beurteilen als diese selbst ? Dieser Abschnitt Ihres Forums ist doch "für Ärzte" und nicht für medizinische Laien ?
Im letzten Abschnitt schließlich sind Sie ja ein Schelm: niemand erwartet von Ihnen, daß Sie irgendeine andere Methode als Ihre eigene empfehlen...

Lassen wir´s bis zu Ihrer Veröffentlichung gut sein,

mit freundlichen Grüßen

Dr. M. Benedict
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Dr. Merck
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Sehr geehrter Herr Benedict,

im Nachhinein möchte ich noch zum Ausdruck bringen, dass ich mich freue, dass Sie Ihre anfangs kritischen Bemerkungen zu den Medienberichten zurückgenommen haben. Ich teile Ihre Meinung, dass die ärztliche Berufsordnung hinsichtlich der Werbemöglichkeiten für Ärzte zu restriktiv ist.

Mit freundlichen Grüßen
Priv.Doz.Dr.med.W.Merck
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Dr. Merck
Gast





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Sehr geehrter Herr Benedict,
da Sie mein Forum als Plattform für die Diskussion um die historische Herkunft meiner Methode gewählt haben und es dabei (mit Recht) sehr genau nehmen, erwarte ich im Interesse der medizinhistorischen Wahrheit, dass Sie die gleichen Maßstäbe auch an die Herkunft Ihrer eigenen Methode anlegen.
Ich verstehe nämlich Ihre einleitenden Bemerkungen auf Ihrer Webseite nicht, wenn Sie dort schreiben, dass Ihre minimal invasive Technik bzw. Ihre Fadenmethode nicht auf mich, sondern auf andere Autoren zurückgeht. Diese von Ihnen genannten Autoren kannten aber die von mir entwickelte minimal invasive Technik gar nicht, haben sie auch niemals so genannt. Auch der Begriff Fadenmethode tauchte weder bei diesen Autoren noch bei späteren Publikationen jemals auf. Wieso haben Sie mich als denjenigen, der die Fadenmethode erstmals anwendete und darüber in Vorträgen berichtete, dann übergangen? Warum diese Verschleierungstaktik?
Ebensowenig verstehe ich Ihre Behauptung, dass Sie Ihre Methode im Austausch mit den Erstbescheibern der minimal invasiven Techniken und in Kenntnis späterer Variationen entwickelt haben wollen. Das ist nicht wahr. Darf ich daran erinnern, dass Sie mich 2001 anriefen und behaupteten, schon vor mir mit der Fadenmethode operiert zu haben, ich somit kein Recht hätte, in den Medien zu sagen, ich sei der Erfinder dieser Methode? In diesem Telefonat stellte sich aber heraus, dass Sie meine Fadenmethode gar nicht kannten, denn Sie erkärten, dass Sie das Ohr hinten mit einem langen Schnitt aufschneiden und Fäden legen, ohne den Knorpel zu bearbeiten. Zu diesem Zeitpunkt hatten Sie die Kontakte mit den Erstbeschreibern also noch nicht, sonst hätten Sie nicht so operiert. Ich erklärte Ihnen daraufhin , dass Sie ja dann nicht mit meiner Methode operieren sondern nach Mustardé. Sie wurden daraufhin neugierig und wollten genau wissen, wie ich es schaffe, ohne Schnitte und nur mit Nadelstichen den Faden unter die Haut und um den Knorpel der Anthelixfalte herum zu positionieren. Sie hospitierten daraufhin bei mir und bestätigten mir, dass Sie so bisher nicht operiert haben. Da dies so war, finde ich keine Erklärung, warum Sie sich im Internet nicht auf den erfolgten Austausch mit mir, sondern auf den Austausch von Autoren berufen, die gar nicht so operierten, wie sie es bei mir gesehen haben. Ihr erster Schritt, nachdem sie bei mir zugeschaut hatten, war dann der, dass Sie sofort im Internet eingaben , mit der Fadenmethode Ohren anzulegen. Vorher gab es einen entspechenden Internetauftritt bei Ihnen nicht. Ich hatte mich damals bei Ihnen beschwert, dass Patienten, die mich unter dem Beriff Fadenmethode im Internet suchten, daraufhin nicht mehr an meine Adresse kamen, sondern nur noch auf Ihre Adresse stießen. Ich erklärte Ihnen damals, dass ich gar nichts dagegen hätte, wenn Sie, nachdem Sie nun die Methode bei mir gesehen hatten und selbst anwenden, mit dem Begriff Fadenmethode werben, aber fairerweise darauf hinweisen sollten, dass es sich um die Fadenmethode nach Merck handelt, nach der Sie neuerdings operieren. Diesem Wunsch sind Sie bis heute nicht nachgekommen. Inzwischen haben Sie, nachdem Sie offenbar meine Methode nicht richtig beherrschten und sich nicht die gewünschten Erfolge einstellten, dieselbe abgewandelt und sind zu den Prinzipien der Methode zurückgekehrt, die Kaye und Peled bereits vor Ihnen beschrieben haben. Dagegen hätte ich auch nichts einzuwenden, wenn Sie den Lesern auf Ihrer Webseite erklären würden, dass Ihre Methode, die Sie zu meinem Unverständnis immer noch "Fadenmethode" und "minimal invasiv" nennen, nicht mehr die Fadenmethode nach Merck ist.
Da Sie damit werben, dass Sie die Vorteile der Erstbeschreiber mit denen anderer Variationen vereint haben, worin bestehen denn jetzt die Vorteile dieser "Vereinigung" bei Ihrer Methode? Die wären doch nur da, wenn sie die früheren ähnlichen Methoden und meine Methode noch weiter verfeinert, noch weniger invasiv gestaltet hätten. In Ihrer Publikation finde ich in dieser Richtung überhaupt keine Hinweise. Oder wollen Sie vielleicht behaupten, dass die von Ihnen vorgenommenen Untertunnelungen der Haut von winzigen Stichincisionen aus in Richtung Helixrand eine Verfeinerung darstellen? Sie sind vollkommen überflüssig und stellen eine zusätzliche Gewebstraumatisierung dar. Die Art, wie Sie Ohrläppchen anlegen, stellt gegenüber meiner Methode auch keine Verbesserung dar, sie ist eine erhebliche Vergröberung und stellt eine offene Vorgehensweise dar. Und dann können Sie mit Ihrer Methode, wie Sie schreiben, noch nicht einmal alle Ohren anlegen. Ich kann auch in der Nachbehandlung keine Verbesserung erkennen. Ganz im Gegenteil, die Patienten müssen im Unterschied zu meiner Methode einen eintägigen Verband tragen und sie raten den von außerhalb kommenden Patienten zudem, sich möglichst 2 Tage in Ihrer Nähe aufzuhalten, was bei meiner Methode ebenfalls entfällt. Der Grund hierfür ist Ihre deutlich invasivere Vorgehensweise, denn sie ritzen den Knorpel. Das macht nicht nur den Verband nötig, um die damit verbundene Hämatomgefahr zu reduzieren, es erhöht auch das postoperative Infektionsrisiko bis hin zur Perichondritis und im schlimmsten Fall mit Knorpeleinschmelzungen bis hin zum Blumenkohlohr. Weisen Sie Ihre Patienten eigentlich auf dieses zwar seltene, aber nicht sicher auszuschließende Risiko Ihrer Methode hin? Oder sollte Ihnen nicht bekannt sein, dass das Ritzen des Knorpels, Abheben oder eine andersartige Verletzung des Perichondriums die Entstehung einer mit Antibiotika unbeherrschbaren Perichondritis bis zum Blumenkohlohr nicht hundertprozentig ausschließt?
Welche Veröffentlichungen meinen Sie eigentlich, die Variationen der Erstbeschreiber darstellen? Fritsch kann es ja nicht sein, auch die anderen Autoren, die ich kenne, haben inhaltlich im Prinzip das Gleiche wie die Erstbeschreiber publiziert. Meine Methode können Sie auch nicht gemeint haben, denn Sie haben es unterlassen, auf die Unterschiede zu meiner Methode detailliert einzugehen und zu erklären, was Sie an ihr verbessert haben. Worin liegt die Weiterentwicklung bei Ihrer Methode dann, mit der sie werben? Für mich stellt sie einen Rückfall in die alten, zuerst beschriebenen Methoden dar, die, wie ich Ihnen ja schon in diesem Forum erklärte, immer noch invasiven Charakter haben und deshalb bestenfalls reduziert invasiv und nicht minimal invasiv genannt werden dürfen. Sie haben sich nicht bewährt und nicht durchgesetzt. Der Leser Ihres Internetbeitrages hat aber ein Recht darauf, objektiv darüber informiert zu werden, dass Sie es anders machen als ich. Er stellt sich unter Fadenmethode das vor, was er in den Medien gelesen bzw. im Fernsehen gesehen hat und erwartet selbstverständlich, dass ein Arzt, der den Begriff Fadenmethode verwendet, genau so operiert wie ich es mache. Es ist unzulässig und eine Form der bewussten Irreführung, wenn Sie dem Patienten die Unterschiede zu meiner Methode erst dann erklären (hierbei "den Mund fuselig reden" wie Sie es nennen), wenn er vor Ihnen sitzt. Er muss schon eine Vorentscheidung aufgrund einer richtigen Internetinformation treffen können. Ich weise auf das erhebliche juristische Haftungsrisiko Ihrer Vorgehensweise hin.

Abschliessend möchte ich Sie daran erinnern, dass Sie mir "vielleicht einmal" erklären wollten, wie es dazu kam, dass der Begriff Fadenmethode auf Ihrer Webseite "herumgeistert". Es ist bis jetzt bei Ihrem "vielleicht" geblieben. Solange Sie es bei dem "vielleicht" belassen, unterstelle ich, dass sie diesen Begriff nicht herausnehmen, weil Sie ebenso wie andere Etikettenschwindel betreiben möchten und auf diese Weise versuchen, sich an meinen Erfolg anzuhängen. Und dies noch nicht einmal mit meiner Methode! Und auf Kosten von getäuschten Patienten, die mit Ihrer Methode größere Risiken eingehen müssen als mit meiner Methode.

Mit freundlichen Grüßen
Priv.Doz.Dr.med.W.Merck
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Dr. Benedict
Gast





BeitragTitel: Wahrheiten... Antworten mit Zitat

Sehr geehrter Herr Merck,

die meisten Ihrer Fragen und kritischen Bemerkungen habe ich in meinen vorherigen Beiträgen bereits beantwortet. Der interessierte - und geduldige - Leser wird sie dort finden. Möge er selbst entscheiden, was "wahr" ist und was korrekte Terminologie... sofern er den Details unserer Auseinandersetzung folgen kann und will.

Auf Folgendes in Ihrem Beitrag möchte ich dennoch eingehen:

- verlassen Sie Sich darauf, daß ich meine Patienten korrekt und umfassend über mögliche Komplikationen des Eingriffs aufkläre. Ich habe aber in fast 20 Jahren Tätigkeit an drei großen HNO-Kliniken und später als Niedergelassener kein einziges "Blumenkohlohr" nach Otoplastik gesehen. Ich halte es für maliziös, damit Stimmung zu machen. Daß auch Fäden, besonders nicht-resorbierbare, Ursache einer Entzündung sein können, die unter Umständen die ganze Ohrmuschel erfaßt, sagen Sie Ihren Patienten doch sicher...oder sollten Sie das nicht wissen ?

- es stimmt nicht, daß ich Sie nicht namentlich erwähne; vielleicht sehen Sie noch einmal in unserer Veröffentlichung nach.

- unser Telefonat vor 5 Jahren und unsere kurze Begegnung habe ich etwas anders in Erinnerung, unter anderem kannte ich zu diesem Zeitpunkt bereits Peled´s Publikation, nach dem klassischen Mustardé habe ich nie operiert, und Sie stimmten der Bezeichnung Ihrer damaligen Technik als "minimal invasiver Mustardé" zu. Sei´s drum...

- mit allen Patienten, die uns wegen einer Otoplastik über das Internet kontaktieren, führen wir eine ausgiebige Korrepondenz BEVOR sie zu einer persönlichen Beratung oder zur OP zu uns kommen. ALLE haben detaillierte Fragen zur Technik, die ich ausführlich, auf Wunsch mittels eines kurzen OP-Videos beantworte. Wenn Ihre Technik dabei ins Spiel gebracht wird, erkläre ich auch den Unterschied zu unserer - und die Gemeinsamkeiten. Niemand, der zu uns kommt, wurde also im Glauben gelassen, er werde nach der Merckschen Methode operiert.

- Verstehen Sie doch: Sie provozieren durch den Unfehlbarkeitsanspruch Ihrer Methode und durch die Diskriminierung aller anderen Techniken. Sie werden mehr Beweise ins Feld führen müssen als viele zufriedene Patienten, die gibt´s bei vielen OP-Methoden.
Aber das wissen Sie ja, und Sie haben es auch vor, und damit sind wir wieder bei Ihrer von vielen mit Spannung erwarteten Publikation.
Ihre weiter entwickelte Fadenführung zur Anthelixformung muß ja ähnlich der Neuerfindung des Rades sein, um den hohen Erwartungen zu entsprechen, die Sie wecken. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich bin der Letzte (gut: vielleicht der Vorletzte..), der der geschlossenen Otoplastik nicht eine weitere Verbreitung wünschte.

Offenbar haben über 600 Besucher dieses Forums unsere Diskussion gelesen; darunter sind sicher auch einige Operateure. Ich fände es interessant, wenn die sich einmal zum Thema geschlossene Otoplastik äußern würden.
Wir drehen uns ein bißchen um uns selbst und verzetteln uns in Rechthabereien und Kleinlichkeiten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. M. Benedict
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Dr. Merck
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BeitragTitel: Antworten mit Zitat

Sehr geehrter Herr Benedict,
ich stelle Folgendes fest:

1. Alle wesentlichen Fragen zur Entwicklung und den Vorteilen Ihrer Methode blieben unbeantwortet.

2. Wieder einmal zeigen Sie, dass Sie nicht nur die Literatur, sondern auch meine Schriftsätze oberflächlich lesen. Ich habe nicht beanstandet, dass Sie mich in Ihrer Publikation namentlich nicht erwähnt haben, ich habe kritisiert, dass Sie es unterlassen haben, sich mit meiner Methode, so wie Sie sie bei mir gesehen haben, detailliert auseinanderzusetzen und darzustellen, was sie an ihr verbessert haben. Das gebietet eine aufrichtige Auseinandersetzung mit dem, was andere Operateure vor Ihnen getan und Ihnen beigebracht haben. Es war nicht Ihre Kenntnis von der Publikation Peleds, die Ihnen die Erleuchtung gebracht und Sie veranlaßt hat, von Ihrer bis dahin offenen Operationstechnik abzulassen. Es war das persönliche Kennenlernen meiner Methode, wozu ich Sie 2001 eingeladen hatte. Nur Letzteres hat Sie darauf gebracht, zunächst genau so zu operieren wie ich und das auch, wie schon von mir dargelegt wurde, eiligst im Internet zu verbreiten.

3. Immer noch ist mir und der an diesem Thema interessierten Ärzteschaft nicht klar, worin denn die von Ihnen im Internet gepriesene Synthese von Vorteilen der Erstbeschreiber und der späteren Operateure liegt. Ich wiederhole, ich kann bei Ihnen nur einen Rueckfall in alte Techniken feststellen.

4. Sie sind es selbstverständlich allen potentiellen Patienten schuldig, bereits in Ihrer Webseite darauf hinzuweisen, dass Sie nicht nach der Fadenmethode operieren, auch nicht die minimal invasive Vorgehensweise der Fadenmethode vertreten. Darauf darf man nicht erst dann hinweisen, wenn die neugierig gemachten Patienten mit Ihnen über Briefwechsel oder persönlich in Kontakt treten. Schauen Sie sich hierzu meine Webseite an. Da habe ich den Patienten die Unterschiede zu allen anderen Methoden genau erklärt und sie haben, noch zu Hause befindlich, Zeit darueber nachzudenken, ob Sie daraufhin eine Korrespondenz mit mir beginnen wollen oder sich die Zeit zu einem persoenlichen Gespraech nehmen.

5. Sie haben die Pflicht, im Aufklärungsgespräch auch auf sehr seltene Komplikationsmöglichkeiten Ihrer Operationstechnik hinzuweisen und sich das durch Unterschrift bestätigen zu lassen. Das selbstverständlich auch dann, wenn Sie diese Komplikationsmöglichkeiten bisher persönlich nicht kennengelernt haben. Oder klären Sie Ihre Patienten auch nicht darüber auf, dass es in sehr seltenen Fällen bei der Ösophagoskopie mit dem starren Rohr lebensgefährliche, ja schon toedliche Speiseroehrenperforationen gegeben hat und bei Mittelohreingriffen Facialisparesen, Schwindel und Ertaubung nicht auszuschliessen sind, nur weil Sie diese bisher persönlich nicht produziert haben? Ich habe es jedenfalls stets getan, alle Kollegen, die ich kenne auch. Kein verantwortungsbewußter und im Sinne der heutigen Aufklärungsvorschriften arbeitender Operateur vertritt Ihre Auffassung, dass sowas "maliziös" ist und man damit "Stimmung machen" will. Jeder gut ausgebildete kosmetische Chirurg weiss, dass die Aufklaerungspflicht besonders dann streng ist, wenn es sich um kosmetische, also nicht lebensnotwendige Operationen, handelt. Streng heisst, dass man auch auf extrem seltene Komplikationsmoeglichkeiten hinweisen muss.

6. Die von mir verwendeten Prolene-Fäden machten, solange sie im Gewebe verborgen sind, bisher nie eine Entzündung. Das gilt aber für Mersilene, Ethibont und andere Fäden. Prolene macht nur dann Entzündungen, wenn es an die Hautoberläche trit, nicht entfernt t und so zur Eintrittspforte von Bakterien wird. Eine nicht beherrschbare Perichondritis tritt dabei niemals auf, sie ist nur dann - und zwar leider bis hin zum Blumenkohlohr- möglich, wenn man, wie Sie das tun, Perichondrium abhebt und den Knorpel ritzt. Lassen Sie sich hierzu, wenn schon nicht von mir, dann wenigstens von Prof. Weerda aufklären. Der hat kürzlich ein sehr gutes und umfangreiches Buch über alle Operationen des äußeren Ohres, darunter auch Ohranlegeoperationen, herausgebracht. Er wird Ihnen erklären, dass die Voraussetzung für das zugegebenermaßen seltene Blumenkohlohr abscheerende Einwirkungen auf die Knorpelhaut sind.

7. Die von mir entwickelte Fadenführung ähnelt nicht der "Neuerfindung des Rades", wie Sie es zynisch nennen. Sie hat aber den entscheidenden Durchbruch bei der Erzielung optimaler Ergebnisse und geringer Komplikationsraten gebracht. Hierdurch sind auch erstmals in der Welt ohne Ausnahme mit einer einzigen Methode alle Ohren und Ohrläppchen, unabhängig von der Dicke und Festigkeit des Knorpels und der Größe des Cavum conchae, anlegbar.
Würden Sie etwa auch behaupten wollen, um bei der Art Ihrer Vergleiche zu bleiben, dass diejenigen, die aus dem damaligen VW-Käfer den heutigen Golf entwickelt haben, das Auto neu erfunden haben?

8. Wie kommen Sie eigentlich dazu, von einem Unfehlbarkeitsanspruch meiner Methode zu sprechen? Lesen Sie denn wirklich alles immer nur oberflächlich? Wieso übergehen Sie, dass ich in diesem Forum bei der Beschreibung meiner Methode in der angefügten Tabelle auch auf die Komplikationsmöglichkeiten meiner Methode hingewiesen habe, diese im Einzelnen aufführte und auch die Prozentsätze Ihres Auftetens erwähnte? Daraus kann man doch nicht einen Unfehlbarkeitsanspruch meiner Methode ableiten!

9. Seit wann handelt es sich um eine Diskriminierung, wenn man sich, wie ich es getan habe, kritisch mit den bisherigen Methoden auseinandersetzt und begründet, warum sie schlechter sind, sich nicht durchgesetzt haben und sie deshalb weiterentwickelt werden mußten? Es ist doch wirklich abwegig, jemanden zu kritisieren, der sich auf diese Weise ernsthaft mit der Literatur auseinandersetzt! Wie soll es denn anders zu einer Weiterentwicklung in der Medizin kommen?

10. Erneut beantworteten Sie meine Frage nicht, warum Sie auf Ihrer Webseite mit den Begriffen "Fadenmethode" und "minimal invasiv" Patienten anwerben, obwohl Sie so nicht operieren. Solange Sie das nicht tun, bleibe ich bei meinem Vorwurf, unaufrichtige Werbung auf Kosten unwissender Patienten zu betreiben.
Wenn Sie glauben, Sie hätten die Antwort schon in Ihrem ersten Beitrag gegeben, irren Sie sich. Dort behaupten Sie, das Mustardé die Mutter aller Fadentechniken war. Stimmt gar nicht, er ist der bekannteste Vertreter aller sogenannten Nahttechniken. Unter dem Begriff "Nahttechnik" sind verschiedene Mustardé-ähnliche Techniken zusammgefaßt worden, niemals aber unter dem Begriff "Fadenmethode". Dieses Wort habe ich erstmals verwendet, um eine Abgrenzung meiner neuen Vorgehensweise zum Bisherigen zu schaffen. Da verwechseln Sie zwei unterschiedliche Begriffe miteinander und da müssen Sie schon noch mal die Bücher zur Hand nehmen und werden finden, dass Ihre Behauptung nicht stimmt. Da hilft auch nicht Ihre Bemerkung, dass der Begriff Fadenmethode nicht urheberlich schützbar ist. Dieses habe ich auch niemals versucht, weil mir das ebenso klar ist wie Ihnen. Ich erwarte nur einen medizinhistorisch fairen Umgang mit dem Begriff Fadenmethode. Damit meine ich, dass derjenige, der ihn als Werbung für seine Operation verwendet, auch sagen muß, ob er wirklich nach der "Fadenmethode" oder einer anderen Technik operiert, und er muß diese auch genau beschreiben.

Mit freundlichen Grüßen
Priv.Doz.Dr.med.W.Merck
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Dr. Benedict
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BeitragTitel: Antworten mit Zitat

Sehr geehrter Herr Merck,

...machen wir also weiter, hier spiele ich Ihnen die Bälle zurück...

ad 1. Im Gegensatz zu Ihnen erhebe ich nicht den Anspruch, daß unsere Modifikation einer geschlossenen Otoplastik (daß sie "geschlossen" und nicht "offen" ist, werden Sie vielleicht wenigstens zugestehen ?) weltweit revolutionär und schlicht die beste Methode zur Ohrkorektur ist.

Unsere MIO ist eklektisch, wie die meisten otoplastischen Techniken, und vereint Kaye´s kleine Zugänge, seine Idee, die Nadel an der Stelle ihres Ausstichs wieder einzustechen, wodurch die geschlossene Fadenführung erst möglich wird und seine vorsichtigee Schwächung des Ohrknorpels (nicht: dessen "Traumatisierung" !);
Ihre Positionierung des Fadens im Bereich des Crus superius (lateral etwas weiter die Anthelix hinauf) und auf Höhe des Abgangs des Crus inferius (mit Zwischenstich), beides korrekterweise Ihnen in unserer Publikation zugeschrieben;
beeinflußt - darin, eine Schwächung der knorpligen Rückstellkräfte beizubehalten - haben uns auch Kaye und Fritsch in persönlichen Korrespondenzen; beide hatten ohne Schwächung angefangen und wegen zu hoher Rezidivraten nach einigen Jahren den Knorpel wieder bearbeitet.

Anders als in unserer Publikation beschrieben, legen wir Ohrläppchen inzwischen in der von Siegert veröffentlichten Technik und damit ohne Hautresektion an, haben den Zwischenstich auf halber horizontaler Strecke auf die ganze Anthelix ausgedehnt, weil dies die Fadenführung auf der Rückseite vereinfacht, nehmen nur für die oberste ("Anker")-Naht nicht-resorbierbares (Ethibond) Material, für die caudaleren langsam resorbierbares (PDS), um einerseits an der Stelle der höchsten Rückstellkräfte (Rezidive betreffen immer den oberen Pol) den längsten Halt zu haben, und andererseits das Risiko von Fadenreaktionen auf längere Sicht zu minimieren. Beides scheint sich in den letzten zwei Jahren zu bewähren.

Ferner haben wir ein eigenes Ritz-Instrument entwickelt, daß sich elegant und schonend (!) in den subperichondralen Tunnel auf der Anthelixvorderseite einführen und den Knorpel sehr gleichmäßig und sauber bearbeiten läßt; es ist demnächst bei der Fa. Storz erhältlich. Unseren eigenen Beitrag zur MIO sehe ich also in einer weiteren Modifikation der Fadenführung, der Idee der "Ankernaht", der Weiterentwicklung und Verfeinerung des Ritzinstrumentes (bisher wurden dazu Kanülenspitzen oder chirurgische Pinzetten verwendet) und - in der weltweit Wink ersten Veröffentlichung klinischer Erfahrungen mit einer geschlossenen otoplastischen Technik anhand größerer Patientenzahlen.

Sie sehen: wir bemühen uns weiterhin um Verbesserungen.

Sehen Sie mir bitte nach, falls ich mich in einem Detail geirrt haben sollte; ich habe mich vor zwei Jahren, beim Verfassen der Publikation, genau mit den älteren Publikationen beschäftigt, habe sie jetzt aber wahrscheinlich nicht mehr so präzise vor Augen wie Sie, da Sie Sich offenbar ausschließlich mit diesem Thema beschäftigen und Ihre große Publikation vorbereiten.

Der Erstbeschreiber einer geschlossenen Otoplastik ist für mich nach wie vor Kaye - oder steht in Weerda´s neuem Buch etwas anderes ?

"Nahttechnik" und "Fadenmethode" bezeichnen für mich das gleiche aus zwei verschiedenen Perspektiven (Prinzip bzw. Material); daß Sie letzteren Begriff erstmals im Zusammenhang mit der Otoplastik verwendet haben ist unbestritten.

Wie sehen Sie die Ahnenfolge IHRER Technik ??


ad 2. Zum Teil siehe Punkt 1, im übrigen würde ICH mir nicht anmaßen, Ihnen Ihre Wege zur Erleuchtung zu erklären. Sie dürfen mir glauben, daß ich Peled´s und Fritsch´s Publikationen vor dem Treffen mit Ihnen kannte und bereits Erfahrungen damit gemacht hatte, wenn auch nicht seit so langer Zeit wie Sie.
Selbstverständlich haben Sie - nicht nur - mich durch Ihre Medienauftritte, v.a. in SternTV, und die dadurch erzeugte Nachfrage der Patienten nach "unblutigen" Ohrmuschelkorrekturen dazu gebracht, mich intensiver damit zu beschäftigen.
Wenn Sie mir vorwerfen, mich nicht detailliert mit Ihrer Technik auseinandergesetzt zu haben, scherzen Sie, oder ? WO findet man die detaillierte Darstellung der "Fadenmethode" ?? Wollen Sie dies als Betriebsgeheimnis für Sich behalten ? Dann dürfen Sie Sich aber nicht wundern, wenn es keine differenzierten Auseinandersetzungen mit ihr gibt.
Die Technik, die Sie bei dem einen Patienten damals in meiner Gegenwart anwendeten, haben Sie ja oben für obsolet erklärt; erst später hätten Sie die geniale Fadenführung und Positionierung der Knoten entdeckt / entwickelt, die für den Erfolg Ihrer Methode entscheidend seien


ad 3. siehe 1.

ad 4. Wie Sie Ihre Patienten ansprechen ist Ihre Sache, wie ich meine anspreche meine.
Daß das "minimal invasive" der "Fadenmethode" vorbehalten sei, ist Ihre einsame Deutung, über die Terminologie haben wir oben schon genug diskutiert.
Patienten finden uns übrigens sehr viel häufiger im Internet auf der Suche nach der "minimal invasiven Otoplastik".
Ich habe diesen Teil unserer web-seite übrigens schon lange nicht mehr angesehen, geschweige denn aktualisiert, sage Ihnen aber zu, mich demnächst noch einmal daranzusetzen und die Unterschiede zu Ihrer Methode - soweit ich sie kenne...- deutlich zu machen.

ad 5. ..zu viel Belehrung über Selbstverständliches, Herr Merck...Ab einer gewissen Seltenheit, ich meine, die Juristen sagen 1:10.000 Fälle, müssen vorstellbare Komplikationen nicht mehr aufgeführt werden. Nun müßte man mal nachsehen...Schwindel und Ertaubung nach Mittelohr-OP und Oesophagusperforationen sind wahrscheinlich wesentlich häufiger als das Blumenkohlohr nach Otoplastik.
"Maliziös" ist aber die Unterstellung, Blumenkohlohren oder auch nur Perichondritiden gebe es ausschließlich nach allen anderen Methoden, aber nicht bei der - im Sinne des Erfinders ausgeführten - Fadenmethode. Dem ist definitiv nicht so, ich könnte es Ihnen belegen, werde dies aber sichr nicht in einem Forum tun.

ad 6. Prolene kann genauso wie Ethibond perforieren und Entzündungen, sehr selten bis zur - zwar beherrschbaren - Perichondritis verursachen. S. dazu Punkt 5. Unbeherrschbare Entzündungen habe ich mit beiden Materialien nicht gesehen.
Auch Ethibond ist unproblematisch, solange es in der Tiefe bleibt.

ad 7. Ich bin nicht zynisch, nur pointiert...Sie werden nicht bestreiten, daß Sie im Laufe dieser Diskussion hohe Erwartungen hinsichtlich der Fadenführung bei Ihrer Methode geweckt haben, oder ?
Ihr Vergleich hinkt: Die Neuerfindung des Rades hieße hier, nicht mehr runde Räder, sondern irgendwie anders geformte zu verwenden und zu behaupten, der Golf fahre deswegen schneller und sicherer als der Käfer.

ad 8. "Anwendbarkeit bei ALLEN Ohren und fast völlige Freiheit von den Komplikationen anderer Techniken" ist besser als "Unfehlbarkeit". Ich gebe zu, der Begriff war nicht so glücklich gewählt.

ad 9. Bisher "begründen" Sie nicht, Sie "behaupten" vor allem; das mag sich ja mit Ihrer anstehenden Publikation ändern. Sie werten andere Methoden im Vergleich zu Ihrer ab, und das z.T. auf plakative und überzeichnende Weise (blutig - unblutig, Blumenkohlohren etc.)

Wie kommen Sie darauf, daß sich die bisherigen Methoden nicht durchgesetzt hätten ? Die Hauptvertreter der offenen Otoplastik sind doch Ende der 60er Jahre gleichzeitig mit Kaye an den Start gegangen...

Lassen Sie uns (wenn Sie mich denn im Prinzip auf Ihrer Seite sehen wollen..) das ändern, ohne den offenen Otoplastiken ihre Existenzberechtigung ganz bestreiten zu wollen !

ad 10. Siehe Punkt 2 und 4


In der Hoffnung, Ihre Fragen erschöpfend beantwortet zu haben,

mit freundlichen Grüßen für heute

M. Benedict
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